5 Know-how 5 – zu KSS Befüllanlage

Immer die richtige Mischung
in der Maschine

Das Ansetzen wassermischbarer Kühlschmierstoffe, gefolgt vom Befüllen und regelmäßigen Nachdosieren, bindet Arbeitskapazitäten und birgt im Falle einer Unachtsamkeit handfeste Risiken. Ein automatisiertes, nachrüstbares System löst diese Problematik.

Beitrag Martin Ricchiuti,
mit freundlicher Genehmigung von
„Werkstatt + Betrieb“, Carl Hanser Verlag

Nach langer Suche und vielen schlechten Erfahrungen hat die M&M Zerspanungstechnik GmbH mit Sitz im hessischen Nidda nur noch positives über den Einsatz ihres Kühlschmierstoffes zu berichten. Warum das so ist und welche Rolle dabei die im Januar 2017 installierte automatische Kühlschmierstoff-Befüllanlage Petrofill Profi A-S spielt erklärt uns der Geschäftsführer Norbert Moufang im nachfolgenden Interview.

Fertigungsbetriebe stehen heutzutage in einem Spannungsfeld: zwischen Termin- und Kostendruck einerseits und der Einhaltung ihres Qualitäts­niveaus, was Fachkräfte erforderlich macht, andererseits. Steht dies im Einklang, erarbeiten sich erfolgreiche Unternehmen ihren Ruf als zuver­lässiger Partner in der Branche und tragen somit einen erheblichen Teil zur Sicherung des Produktionsstandorts Deutschland bei. Im Mittelpunkt stehen dabei häufig komplexe Prozesse, die nur durch – teilweise über Jahrzehnte hinweg – erworbene Expertise entwickelt und beherrscht werden können. Zu diesen Spezialisten zählt gewiss das mittelständische Unternehmen Leben und Co. GmbH mit seinem Fertigungs­standort im oberbayrischen Schwabsoien. Dort hat man sich ganz der Entwicklung und Fertigung von Stoß- und Schwingungsdämpfern verschrieben. Ob pneumatisch oder hydraulisch, die Ausführungen sind ebenso vielfältig wie deren Einsatz­bereiche: etwa als Endlagendämpfer in Hochregallagern, als Bestandteil von Prüfmaschinen und -pressen oder als Stoßreduzierelement in Kupplungen lokbespannter Reisezüge. Die Bestandteile der als Compenser (Ausgleicher) bezeichneten Dämpfer – Gehäuse, Ventilblöcke und Kolbenstangen – fertigt das Unter­nehmen selbst am Standort. Auch die Montage und den Versand bewerk­stelligen die Mitarbeiter selbst. Seit die Produktionsfläche im Jahr 2007 verdoppelt wurde, ist auch der Maschinenpark gewachsen, wie Fertigungsbeauftragter Josef Helmer ausführt: »Wir sind drei Fachkräfte, die für die Bedienung der zwei Traub-Drehmaschinen und einer Emco für Kleinteile zuständig sind. Auch Sägearbeiten in der Vorfertigung erledigen wir in Eigenregie.« Doch seit für Tieflochbohrungen eine weitere Maschine, eine WFL M40/4500, dazu- gekommen ist, arbeitet das kleine Team im Grenzbereich seiner Kapazitäten, wie Helmer eingesteht.
Verbaute Mischereinheit für Einstellung KSS Konzentration
Fertigungsbeauftragter Josef Helmer (links) ist mit der Entlastung, die ihm die Petro- Fill-Befüllungsanlage bietet, sehr zufrieden.
MAW-Vertriebsingenieur Wolfgang Heckl zeigt die verbaute Mischereinheit, an der die Konzentration eingestellt wird (© Hanser)

Fachkräftemangel
erfordert optimale Organisation

Seit zwei Jahren suche man vergeblich nach einem weiteren Facharbeiter, der sie in der Mehrmaschinenbedienung unter- stützen könne, so der Ferti­gungs­beauftragte. Doch bisher ohne Erfolg. »Da fallen unproduktive Neben­tätigkeiten wie das regelmäßige Kontrollieren, Anmischen und Nach­füllen des Kühlschmierstoffs für die Bearbeitungsmaschinen besonders ins Gewicht«.
Helmer beschreibt die unbe­friedi­gende Ausgangslage in seinem Fertigungsalltag wie folgt: »Einmal pro Woche haben wir zu jeder Maschine Wasserschläuche gelegt, das Konzentrat-Fass an die Seite gestellt und die Maschinentanks mit einem Mischgerät einzeln befüllt. Der Befüll­vorgang dauerte, abhängig von der Tankgröße, auch mal eine Stunde und länger. Wenn da der Zeitpunkt zum Abdrehen des Wasserhahns übersehen wurde, kam es schon gelegentlich zu kleinen Überschwemmungen, deren Beseitigung uns im Anschluss besonders ge­ärgert hat. Die kreuz und quer durch die Halle geführten Schläuche behinderten uns zusätzlich.«

Automatisches KSS-Management entlastet den Werker

Nicht nur den Ärger wollte man sich sparen, sondern auch die Sicherheit zurückgewinnen, keine Stillstände durch Unter- oder Überschreiten der Mindestfüllmenge zu provozieren. Der Tipp eines anderen Fertigungsbetriebs brachte das Unternehmen der Problem­lösung einen wesentlichen Schritt näher: eine automatisierte KSS-Befüllungsanlage für alle Maschinen, verbunden mit einem ständigen Monitoring der Füllstände, die sich ohne größeren Aufwand nachträglich installieren lässt.

Wolfgang Heckl, Vertriebsingenieur bei MAW Werkzeugmaschinen, hat schon viele Betriebe von den Vorteilen eines komfortablen KSS-Managements überzeugt. Die PetroFill-Befüllungs­anlagen, die das Sindelfinger Unter­nehmen exklusiv in Deutschland vertreibt, kontrollieren permanent den exakten Emulsionsbedarf und dosieren in kleinen Mengen eigenständig und bedarfsgerecht nach. »Da auch kleinste Schwankungen, die durch den Austrag verursacht werden, sofort korrigiert werden, kommt es zu keinen Temperaturveränderungen des KSS-Vorrats«, stellt Heckl fest. Helmer bestätigt: »Wenn früher zum Schicht­wechsel größere Mengen an KSS manuell nachgefüllt wurden, liefen uns durch den Temperaturschock unsere Werkzeuge aus der Toleranz. Das zeitintensive Neu- einfahren der Prozesse können wir nun vermeiden, was sich sofort im Tagesergebnis niederschlägt.«

Einmal installiert,
bestens für die Zukunft gerüstet

Das System ist bemerkenswert einfach gestaltet und wird von einer Siemens-Simatic-SPS mit Touchscreen zuver­lässig gesteuert. Am Display sind alle Füllstände der Maschinen visualisiert. Neben einem Verteilerschrank für die Mischereinheit und einem für die Steuerung muss lediglich ein An­schluss für die Wasserzuleitung vorhanden sein. Aus dem bereit­gestellten Fass mit KSS-Konzentrat wird direkt in der Mischeinheit die Emulsion mit der gewünschten Konzentration und dem Leitungs­wasser erzeugt. Die Dosiereinheit regelt die Weiterleitung über ein Schlauchsystem an die Maschinen. Die Installation der Leitungen ist dank der exiblen Schläuche, die über Kabel­kanäle unter der Hallendecke verlegt werden, im Unterschied zu einer festen Verrohrung ohne spezielle Werkzeuge möglich. »Wird zukünftig der Ma­schinen­park erweitert, können den Anschluss der neuen Maschine auch die Mitarbeiter vor Ort erledigen«, stellt Heckl klar. »Dadurch bleiben etwaige Folgekosten minimal.« Der Anlagentyp, der bei Leben und Co. verbaut ist, kann bis zu zehn Maschinen versorgen. Es gibt also noch genügend Kapazität für weiteres Firmenwachstum.

Maschinenseitig wird an den KSS- Tanks ein Schwimmerschalter mit Sensor installiert, der den ge­wünschten Pegelstand ständig überwacht. Volle Tanks bieten außerdem weniger Nährboden für einen bakteriellen Befall der Emulsion; die Standzeit verlängert sich. Ein Magnetventil regelt den pro­gram­mierten KSS-Zufluss.

Schneller Return on Invest

Was sich seit der Investition in die Befüllungsanlage geändert hat, beschreibt Helmer eindrücklich: »Für uns war das Thema KSS-Versorgung anlässlich des knappen Personalstands einfach nur lästig. Heute ver­schwen­den wir keinen Gedanken mehr an die nächste Nachdosierung, sondern können uns voll auf die produktiven und wertschöpfenden Arbeitsschritte konzentrieren – eine spürbare Entlastung zugunsten unserer Fertigungskapazitäten.«

INFORMATION & SERVICE

ANWENDER
Leben & Co. GmbH
86987 Schwabsoien
Tel. +49 8868 180606-0
www.compenser.de

HERSTELLER
Petroline International B.V.
NL-8211 Ar Lelystad
Tel. +31 320 219 669
www.petrofill.de

VERTRIEB
MAW Werkzeugmaschinen GmbH
71069 Sindelfingen
Tel. +49 7031 7376-0
www.maw-gmbh.de

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